Bergbau und Energieversorgung in Peißenberg

  • 1580

    Etwa in diesem Jahr wurden von einem Bauernbuben auf der Südseite des Hohenpeißenberg zu Tage tretende Kohleflöze entdeckt.
  • 1594

    Der Augsburger Hans Maier begann mit der Erschliessung der Kohle.
  • um 1800

    Die Jahresfördermenge lag in diesem Zeitraum bereits bei etwa 360 t (am Südhang des Hohen Peißenberg - Tobiasstollen). Die Napoleonischen Kriege brachten dann aber den Verkauf der Kohle ins Stocken und zwangen die Gesellschaft zur Einstellung der Förderung.
  • 8.5.1837

    8.5.1837 Der staaliche Kohlebergbau im Raum Peißenberg begann mit dem "Anschlagen" des Hauptstollens auf dem Brandachfeld in der Gemeinde Hohenpeißenberg.
  • 1840

    Die planmäßig Kohleförderung hat am 432m langen, damaligen Hauptstollen begonnen (ca. 700t Jahres-Fördermenge).
  • 1846

    Die Jahres-Fördermenge betrug bei einer Personalstärke von 50 Mann bereits ca. 2500t.
  • 7.1.1869

    Mit Eröffnung des Tiefstollens wurde der Bergbau in der Gemeinde Peißenberg etabliert. Der Tiefstollen erschloss einen Kohlevorrat von etwa 1,5 Millionen Tonnen und verlagerte den Schwerpunkt des Kohlebergbau an die Ostseite des Hohen Peißenbergs. Die Fördermenge betrug 11.000t bei etwa 200 Mann Personalstärke.
  • 1900

    Die Fördermenge wurde zur Jahrhundertwende auf etwa 100.000t gesteigert, nachdem in den vorangegangen Jahren die Schächte am Unterbau (1. Tiefbauanlage) erschlossen wurden.
  • 1909

    Eine Münchner Firma begann mit dem Aufbau des Stromverteilungsnetzes in Peißenberg. Der Strom wurde vom Bergwerk geliefert (Tiefstollen).
  • 14.10.1915

    Aus dem Hauptschacht (ab 1954 Ziegelmeier-Schacht genannt), mit dem am 27.3.1912 mit dem Bau begonnen wurde und der eine Tiefe von 370m erreichte, wurde der erste Hunt mit Kohle gefördert. Die Kohle wurde mit einer 1km langen Kettenbahn zur Kohlenwäsche am Tiefstollen befördert. Bei einer Personalstärke von 1000 Mann wurden pro Jahr ca. 220.000t Kohle gefördert.
  • 1914/1915

    Die ersten Kraftwerksanlagen wurden errichtet. Bis 1955 war das Bergwerk bezüglich der Energieversorgung eigenständig.
  • 1919

    Am 13. und 15. Dezember 1919 ereignet sich unter Tage zwei schwere Kohlenstaubexplosionen, bei den 15 Bergleute um Leben kamen.
  • 1924

    Die Gemeinde Peißenberg erwirbt das Stromverteilungsnetz und übernimmt die Verteilung selbst.
  • 23.4.1927

    Die staatlichen "Berg-, Hütten- und Salzwerke" werden in eine Aktien-Gesellschaft umgewandelt. Der neue Name lautet: "Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke AG"
  • 1928

    Die Kohleförderung am Unterbau wird eingestellt.
  • 1940

    Die "Gemeindewerke Peißenberg" werden gegründet und übernehmen die Strom- und Wasserlieferung in Peißenberg.
  • 1945

    Im Mai wurde das Bergwerk von den Amerikanern besetzt und die Kohleförderung für ca. 4 Tage eingestellt. Mit Hilfe des Marshall-Plans wurde der Betrieb wieder belebt und in den folgenden Jahrzehnten fortschrittlich erweitert.
  • 30.5.1953

    Der Ziegelmeier-Schacht erreicht die 1000m Sohle. Im Bergwerk sind etwa 3.100 Mann (etwas 2.000 unter Tage) beschäftigt. Die Fördermenge beträgt 780.000t Kohle pro Jahr.
  • 1955

    Mit dem Bau einer 50kV Freileitung wird das Kraftwerk an das öffentliche, elektrische Verbundnetz (Allgäuer Überlandwerke) zur Lieferung von Strom angeschlossen.
  • 10.11.1962

    Das 40 MW-Blockkraftwerk zur Stromerzeugung wurde nach etwa 2-jähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Die Lieferung des Stroms erfolgt über eine 110kV-Leitung an die Lech-Elektriziätswerke Augsburg.
  • 1963

    In diesem Jahr wurde mit fast 4.000 Mitarbeitern und einer Fördermenge von knapp unter 1 Mio Tonnen der Scheitelpunkt des Peissenberger Bergbaus erreicht. Danach gingen Fördermenge und Mitarbeiterzahl zurück.

Das Fernheizungsnetz in Peißenberg wird aufgebaut.

  • 1.12.1967

    Der Ziegelmeier-Schacht erreicht die 1200m Sohle. Die Arbeitstemperatur lag in dieser Tiefe bei etwa 40°C. Pro Mann und Schicht wurden etwa 3t Material abgebaut. Die Jahres-Fördermenge Kohle lag bei etwa 730.000t. Die Personalstärke betrug 2.100 Mann.
  • 13.11.1969

    Der Aufsichtsrat der BHS hat die Stilllegung des Peißenberger Bergwerkes beschlossen. Am darauffolgenden Tag wurde die Belegschaft informiert. In diesem Jahr betrug die Jahres-Fördermenge 834.000t.
  • 31.3.1971

    Ende der Kohleförderung im Peißenberger Bergwerk.